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Taxfix-Umfrage zeigt: Frauen haben mehr Geldprobleme als Männer

Der Women's Equality Day am 26. August erinnert daran, dass Frauen immer noch vor großen Herausforderungen stehen, wenn es um Gleichberechtigung geht. Und das auch im Hinblick auf ihre finanzielle Lebenssituation. 

Eine aktuelle Studie von Taxfix1 zeigt, dass finanzielle Schwierigkeiten aber nicht erst im Rentenalter auftreten. In der Altersklasse der 35- bis 44-jährigen Frauen gab fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) an, Schwierigkeiten zu haben, die täglichen Ausgaben zu decken. Bei den 25- bis 55-jährigen Teilzeiterwerbstätigen und Hausfrauen berichtet bereits jede zweite Frau von finanziellen Schwierigkeiten. Von allen befragten Frauen haben 38 Prozent häufiger Probleme, ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Bei den Männern sind es nur 27 Prozent.

Die Gründe für dieses geschlechtsspezifische Ungleichgewicht sind vielfältig: Frauen erwerben im Laufe ihres Berufslebens geringere Rentenansprüche, da sie bei gleicher Qualifikation immer noch durchschnittlich 18 Prozent weniger verdienen als Männer. Hinzu kommt, dass Frauen häufiger von familienbedingten Erwerbsunterbrechungen betroffen sind, häufiger in Teilzeit arbeiten, weniger Führungspositionen innehaben oder unbezahlte Arbeit leisten, da sie häufiger Care-Arbeit übernehmen.

Auch mit zunehmendem Alter sieht die Perspektive für Frauen wenig rosig aus: Bei den über 55-jährigen Studienteilnehmer*innen haben 41 Prozent finanzielle Schwierigkeiten mit den alltäglichen Kosten. Nur 18 Prozent haben keine. Ein weiteres Beispiel ist das Thema Altersvorsorge, denn jede fünfte Frau ist im Alter von Armut bedroht. Die Gender Pension Gap beträgt derzeit 29,9 Prozent. Das heißt, Frauen erhalten im Durchschnitt fast ein Drittel weniger Rente als Männer.

Beim Thema Steuererklärungen zeigen sich ebenfalls geschlechtsspezifische Unterschiede. Taxfix ermittelte 2022 eine „Gender Tax Gap” von 13 Prozent: 37 Prozent der Frauen hatten noch nie eine Steuererklärung abgegeben, bei den Männern waren es dagegen nur 24 Prozent.3

Umso wichtiger ist es, dass Frauen ihre Finanzen frühzeitig in die Hand nehmen und sich ein Vermögen aufbauen. Denn schon Cher sprach 1966 diese weisen Worte: 

“My mom said to me ‘You know sweetheart, one day you should settle down and marry a rich man’ - and I said, Mom, I AM a rich man‘.“ 

5 Tipps für Frauen, mehr finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen


1. Beginne schon in deinen Zwanzigern mit der Altersvorsorge: Je früher du mit dem Sparen und Investieren beginnst, desto entspannter kannst du eine solide finanzielle Basis für deine Zukunft schaffen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Vermögensaufbau für Einsteiger*innen gibt Finanzexpertin Anja Ciechowski im Taxfix-Finanzpodcast.

2. Setze dir finanzielle Ziele: Erstelle dir dafür am besten einen persönlichen Finanzplan, der deine individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände – beispielsweise Familiengründung, berufliche Weiterbildungen oder Immobilienkauf – berücksichtigt. Feste Ziele motivieren, kontinuierlich zu sparen. Hermann-Josef Tenhagen von Finanztip inspiriert dich, wie man im Alltag besser sparen kann und gute Finanzroutinen entwickelt.

3. Finanzielle Bildung und Beratung: Trau dich, Know-how aufzubauen und dein Finanzwissen zu erweitern. Das musst du nicht alleine bewerkstelligen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Social-Media-Kanäle, Fachmedien, Podcasts und Inhalte, die sich speziell mit Female Financial Empowerment befassen. Damit brichst du den Kreis, dass Frauen sich im Bereich Finanzen und Geld schlechter auskennen als Männer (46 Prozent versus 61 Prozent). Auch der Austausch mit Kolleg*innen und Freund*innen trägt dazu bei, euch gegenseitig zu unterstützen und weiterzubilden. 

4. Verhandle dein Gehalt, be a #GirlBoss: Frauen sind in diesem Jahr fast doppelt so häufig (7 Prozent) von Gehaltseinbußen betroffen wie Männer. Eine ihrer größten finanziellen Sorgen. Geh selbstsicher in Gehaltsgespräche rein und denke auch an Zusatzleistungen wie Vergünstigungen, zusätzliche Urlaubstage, flexible Arbeitszeiten oder Weiterbildungsmöglichkeiten. Und sieh’s mal so:Jedes mal, wenn eine Frau ein angemessenes Gehalt aushandelt, wird die Messlatte für alle Frauen ein Stück höher gelegt (#EqualPay). Der Verhandlungstrainer Matthias Schranner verrät die Tricks, die bei Gehaltsverhandlungen zum Erfolg führen

5. Lege Steuerrückzahlungen als Rücklage an: Heiz-, Strom- und Gaskosten oder Ausgaben für Lebensmittel und Dienstleistungen – die Lebenshaltungskosten kennen derzeit nur einen Weg: nach oben. Hast du schon mal an eine Steuererklärung gedacht? Auch wenn sie auf den ersten Blick kompliziert erscheint, kann sie sich deutlich lohnen. Im Durchschnitt gibt es 1.095 Euro zurück. Die Steuerrückzahlung kannst du als Puffer für Alltagsausgaben verzinst auf dem Tagesgeldkonto parken. Damit kannst du dein Konto wieder ordentlich auffüllen

Noch hast du Zeit: Die Frist für die Einreichung der Einkommensteuererklärung endet in diesem Jahr am 2. Oktober. Die Taxfix-Checkliste hilft dir, alle Infos und Unterlagen zusammenzutragen. 

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Legende:
1 Für die Studie im Auftrag von Taxfix hat das Marktforschungsunternehmen Qualtrics eine repräsentative Stichprobe von 2.092 Personen in Deutschland – 1.082 Frauen und 1.010 Männer – im Alter ab 18 Jahren, die in der Vergangenheit eine Steuererklärung abgegeben haben, im Zeitraum von Juni bis Ende Juli 2023 befragt.
2
Quelle: Statistisches Bundesamt.
3
Laut einer Umfrage von YouGov im Auftrag von Taxfix

Medienbüro

Taxfix

Michaela Grouls
michaela@schroederschoembs.com

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